Clouth 104: Ein Ort, der Zukunft atmet
Nur 48 Stunden: Clouth 104 zeigt Installation von Hannah Schneider im historischen Torhaus.
Im Torhaus der ehemaligen Clouth-Gummiwerke in Köln-Nippes, wo einst die Arbeiter ein- und ausgingen, zischen bald die Espressomaschinen. Corona-bedingt dauert es noch ein Weilchen, bis der historische Ort als Café „Tor 1“ zum neuen Treffpunkt des Viertels und des dazugehörigen Kreativquartiers avancieren kann. Neues Leben kehrt jetzt dennoch ein: in Form einer temporären, „atmenden“ Installation der Kölner Bildhauerin Hannah Schneider.
Hannah Schneider (*1984) hat sich mit Installationen, Zeichnungen und Filmarbeiten einen Namen gemacht. Am Wochenende vom 12. bis 14. März zeigt sie für 48 Stunden im Torhaus des neuen Clouth-Quartiers eine Installation, die sich Corona-sicher im Freien betrachten lässt und die industrielle Geschichte des Ortes beziehungsreich mit der Zukunft verknüpft. Für ihr Werk „Clouth 104 – Volume I“ verarbeitete sie 120 Quadratmeter leuchtend gelber Ballonseide: Die Clouth-Gummiwerke fabrizierten früher den Stoff, aus dem Luftschiffe und Fesselballons gefertigt wurden. Die gelbe Hohlform hebt jedoch nicht frei in die Lüfte ab, sondern bauscht und bläht sich im Innern des Torhauses auf, bis sie den Raum vollständig ausfüllt. Dann sackt sie wieder in sich zusammen, um schließlich erneut Luft zu holen und den Raum zu füllen.
Ein Besuch lohnt sich auch in den Abendstunden, denn das von innen illuminierte Objekt leuchtet sonnig-gelb durch die Fenster. Bis zum frühen Montagmorgen ist die Installation in Aktion. Hannah Schneider: „Gelb schmiegt sich ringsum von innen an die Fenster an – kommt und seht!“